Lemurien
Nahte die Mitte der Nacht, wenn alles im Schlaf sich befindet,
Wenn keinen Laut mehr der Hund und die Vögel ringsum,
Dann steht der Hausherr auf, ehrt die Götter und waltet des
Brauches –
Frei von jeglichem Band sind seine Füße dabei -,
Schnippt mit der Hand und steckt den Daumen dabei durch die
Finger,
Daß dem Stummen kein Geist flüchtig vertrete den Weg.
Hat die Hände dann rein in fließendes Wasser gewaschen,
Dreht er sich um – er ergriff schwärzliche Bohnen zuvor –
Wirft sie hinter sich dann und ruft: “Dies werfe ich von mir;
Kauf´ mit den Bohnen mich selbst, kaufe die meinen jetzt los!”
Neunmal ruft er das aus und dreht sich nicht um, und der
Schatten
Sammelt sie auf, wie man glaubt, folgt ihm unsichtbar dabei.
Abermals wäscht er sich dann und schlägt Temesäische Becken,
Bittet, es möge der geist nunmehr verlassen das Haus.
Hat er noch neunmal gerufen: “Zieht aus, ihr Manen der Väter!”
Blickt sich um, und rein glaubt er sein Opfer vollbracht.
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