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Der Tinker ist ein mittelgroßes, kräftiges Allzweckpferd von attraktiver Scheckfarbe, aber wenig einheitlichem Typ. Meist großer Kopf mit leicht geramstem Profil und langen Ohren, einem kräfigen Hals, kurz bis ausreichend lang und einer breiten, langen Schluter, oft steil gelagert und mit wenig Rist. Langer, breiter, tonniger Rumpf, eine kräftige und breite Kruppe (oft Spaltkruppe), leicht abfallend. Stabiles Fundament, derbe Gelenke, viel Behang, große, flache Hufe, kurze Fesseln, klare Sehnen. Meist üppiges Langhaar. Der Tinker ist ausdauernd im Schritt und Trab, hat eine runde, fleißige Aktion und oft gutes Galoppier- und Springvermögen. Er ist ein genügsames, verläßliches Pferd für Zug- und Reitzwecke. Fast ausschließlich Plattenschecken; Größe zwischen 135cm und 150cm Stockmaß. Die englischen und irischen Tinker (Kesselflicker) sind Nachfahren der ursprünglich osteuropäischen Zigeuner. Sie besaßen bis tief in das vorige Jahrhundert kaum Pferde, sondern nur Esel. Die Travellers oder Romanies (fahrende Leute oder Roma) mußten sich dann mit Pferden begnügen, die sie auf dem Tauschwege oder um billiges Geld erstehen konnten. Unter diesen waren zahlreiche gescheckte Rassepferde, die wegen ihrer Zeichnung nicht eingetragen werden konnten. Nach dem 2. Weltkrieg begann man, diese attraktiven Tiere bewußt auf Farbe und Qualität zu selektieren. Es existiert zwar kein Stutbuch, jedoch gibt es einen "inoffiziellen" Standard, und diesem nicht entsprechende Tiere werden nicht behalten. Einfluß auf die Zucht hatten sowohl Clydesdales wie auch Dales und Fell Ponys, in jüngerer Zeit auch Welsh Cobs und Traber.
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