Die Welt im Wandel
Der Klimawandel hat begonnen !
Der globale Klimawandel hat bereits begonnen und wird sich im Laufe des 21. Jahrhunderts fortsetzen, dabei könnte der Klimawandel dramatischer ausfallen als bisher angenommen. Es gibt neue und bessere Beweise, dass der größte Teil der in den vergangenen 50 Jahren beobachteten Erwärmung menschlichen Aktivitäten zuzuschreiben ist. Der Klimawandel hat bereits unmittelbare, weit überwiegend negative Folgen auf eine Reihe physikalischer und biologischer Systeme. Diese Effekte werden sich im Laufe des 21. Jahrhunderts deutlich verschärfen. Besonders drastisch wird sich die Zunahme der Häufigkeit extremer Wetter- und Klimaereignisse bemerkbar machen. Durch technische und organisatorische Maßnahmen sowie durch Änderung der Verhaltensmuster könnten die Folgen des Klimawandels signifikant gemildert werden.
Angesichts der drohenden Hitzewellen müssten gefährdete, also vor allem ältere Menschen, die Möglichkeit haben, sich in Kühlräume zurückziehen zu können - die noch eingerichtet werden müssen. Wegen verstärkt auftretenden Unwettern und Orkanen müsste man, so das Wuppertal-Institut, Gebäude und technische Systeme wie Hochspannungsmasten auf die Windstärken ausgelegt werden. Die drohenden Hochwasser müssten besser vorhergesagt werden können, die Warnungen an die Menschen müsse verbessert werden. Bei den Talsperren komme es zu Konflikten zwischen ihrer Schutzfunktion und ihrer wirtschaftlichen Bedeutung - diesen Konflikt gelte es zu "klären und regeln". Die Überflutungsgebiete sollten weniger stark genutzt werden. Man müsste die Abflussmöglichkeiten simulieren, um die Gefahren besser einschätzen zu können. Auch müssten die Versicherungen auf Solidarhaftung umgestellt werden, fordert das Wuppertal-Institut. Wegen des steigenden Meerwasserspiegels sollte dringend der Küstenschutz verstärkt werden. In den Niederlanden werden sogar schon neue Küstenverläufe geprüft, was man auch im Rest Europas durchführen sollte. Weil die Hänge rutschen könnten, müsse man die Risikolagen einplanen, wenn man sich um die Infrastruktur kümmert.
Der Treibhauseffekt ...
Verschiebung der Klimazonen
In den feuchten Tropen wird mit einer Zunahme der Niederschläge gerechnet. Die subtropischen Trockenzonen werden sich polwärts um ca. 200 bis 300 km pro Grad Temperaturerhöhung polwärts ausdehnen (d.h. in die heute fruchtbaren Kornkammern in Südeuropa, USA, China und Südamerika)
Höhere Windgeschwindigkeiten, mehr Stürme und Stark-Niederschläge
Höhere Temperaturen bedingen eine höhere Verdunstung des Wassers. Die in der Troposphäre freigesetzte Kondensationsenergie bewirkt eine Verstärkung des Luftdruckgefälles und damit der Windströmungen.
Existenzielle Bedrohung der Wälder
Eine Temperaturerhöhung um mehrere °C innerhalb eines Jahrhunderts würde nach der großflächigen Vernichtung des Waldes in den Tropen (zur Landgewinnung) auch die Wälder in den gemäßigten und nördlichen Breiten bedrohen. Die Bäume, welche schon jetzt durch erhöhte UV- und Schadstoffeinwirkung gefährdet sind, würden den Klima-Stress und die aufkommenden Starkwinde nicht überleben. Eine Aufforstung mit angepassten Sorten hätte nur Sinn, wenn der Temperaturanstieg geringer als 1°C pro Jahrhundert ist.
Zunahme der Wetterextreme
Die Variabilität des Wetters wird zunehmen, dabei werden Stark-Niederschläge und Dürreperioden, Hitze- und Kälteperioden hinsichtlich Dauer, Ausmaß und Häufigkeit zunehmen. Die großen Versicherungen, die über Naturkatastrophen genau Buch führen, können diese Vorhersagen bereits jetzt tendenziell bestätigen.
Gletscherrückgang
Die Gletscher der Alpen ziehen sich massiv zurück. Sie stellen eine wichtige Wasserreserve für die Alpenregionen dar. Noch wesentlich gravierender könnte sich das Abschmelzen der nordpolaren Eisdecke, deren Dicke in den letzten 20 Jahren um ca. 40% abgenommen hat, auswirken. Der Golfstrom, eine wesentlicher Klimafaktor, lebt nämlich vom starken Temperaturunterschied zwischen den nördlichen und den äquatorialen Breiten. Wird der Temperaturunterschied geringer kann dies den Fluss des Golfstroms verändern.
Polkappen schmelzen schneller als erwartet ...
Klimaforscher berichteten von alarmierenden Beobachtungen am Nordpol und in der Antarktis. Dort schmelze das Eis in einer bedrohlichen Geschwindigkeit. Es gebe große Gefahren durch Klimaveränderungen, wenn nicht drastische Maßnahmen ergriffen würden.
So weisen die Klimaforscher darauf hin, dass der Meeresspiegel schneller steige und auch Veränderungen der Meeresströme ( Golfstrom, Nordatlantikstrom ) drohten. Falls nichts unternommen wird, kann es zu einem völligen Zusammenbruch der Meeresströmungen kommen. Das würde nach Einschätzung der Wissenschaftler zu einer sofortigen Abkühlung in Europa und einem Anstieg des Meeres um bis zu einen Meter führen.
Die Experten benannten Regionen, die sie als besonders gefährdet einstufen. Dazu zählen Grönland, Afrika, Südasien, China, Australien, die Amazonas-Region, Russland, die Karibik und die Pazifikinseln.
Die Meeresströmungen und unser Klima
Golfstrom + Nordatlantikstrom
Bis vor kurzem galten die Meere nur als stiller Teilnehmer am "Weltweitem Klimakarussell". Aber aktuelle Klimaforschungen zeigen, dass die Ozeane eine viel wichtigere Rolle im Klimageschehen spielen als angenommen. Ähnlich wie die Luftzirkulation in der Atmosphäre, werden auch die Wassermassen der Weltmeere ständig umgewälzt. Unsere Meeresströmungen bewegen nicht nur gewaltige Wassermengen, sondern transportieren und verteilen dabei auch wie eine "riesige Klimaanlage" kalte und warme Luft rund um den Globus.
Nicht nur das Wetter, auch das globale Klimasystem, werden von der Stärke und dem Verlauf der Meeresströmungen ( Nordatlantikstrom + Golfstrom ) daher entscheidend beeinflusst.
Was die Auswirkungen schon geringer Veränderungen von Meeresströmungen sind, zeigt das El Nino-Phänomen im Pazifik. Die Folgen dieses scheinbar so lokal begrenzten Phänomens bekommen nicht nur die angrenzenden Regionen zu spüren, sie wirken sich auch auf das Klima weit entfernt liegender Regionen aus. So regnet es in West- Nord- und Südamerika sowie in Ostafrika viel mehr. Überschwemmungen, Stürme und Erdrutsche nehmen zu. In Australien, Indonesien und dem südlichen Afrika dagegen breiten sich ausgedehnte Dürreperioden aus und lassen im Extremfall ganze Ernten vertrocknen.
Orkanstürme in Nordeuropa, Erdrutsch in Kalifornien, schlimme Buschfeuer Australien ...
Nach tagelangen Regenfällen sind bei einem riesigen Erdrutsch in Kalifornien mindestens zehn Menschen gestorben. Ebenfalls bei Erdrutschen kamen fünf Menschen in Brasilien ums Leben.
Mindestens drei Menschen wurden in England getötet, als die schwersten Stürme seit Jahren über das Land fegten. 2 Menschenleben forderten Überschwemmungen in Costa Rica. In Australien kämpft man gegen die größten Buschfeuer seit über 20 Jahren. Neun Personen kamen in der Flammenhölle um.
Hurrikan Katrina !
Todeshurrikan tötete in den USA mehr als 80 Menschen
Ein Bericht („Climate Change and Extreme Weather Events“) den der WWF (World Wide Fund For Nature) vor kurzem vorlegt hat, kommt zum Ergebnis, dass sich solche Wetter-Katastrophen in Zukunft häufen könnten... Die Studie warnt, dass Überschwemmungen, Stürme, Regenfälle und Dürren immer schlimmer werden. Während einige Regionen der Welt von den Folgen des Klimawandels verschont bleiben, trifft es andere besonders hart. Vor allem im Süden bekommt die extremen Wetterereignisse immer häufiger zu spüren. Doch in diesen Ländern fehlt meist aber oft eine Infrastruktur und die finanziellen Mittel, um den zunehmenden Unwettern zu begegnen. Die Verfasser des WWF-Report betonen, dass der Klimawandel bereits rund um den Globus spürbar ist und die sozialen und ökonomischen Folgeschäden schon jetzt dramatisch sind.„Der Schlüssel zur Lösung des Problems liegt in den Westlichen Industrieländern. Entweder wir investieren in erneuerbare und effizientere Energien, oder wir werden erleben, wie die Natur zurückschlägt.“
Naturkatastrophen Erdbeben, Vulkane ...
Anders als bei den Klimakatastrophen, verhält es sich bei den Naturkatastrophen. Diese hat es schon immer gegeben und es wird sie auch immer geben. Es ist ein Fehler zu glauben, der Mensch hätte die Natur im Griff. Das driften großer Erdplatten (Kontinentalplatten) kommt immer wieder vor. Doch das hat nichts mit den Eingriffen der Menschen in die Natur zu tun. Aber es ist beängstigend, dass das Ausmaß der Naturkatastrophen dramatisch zugenommen hat. Vulkanausbrüche: Herbst 2002, Italien! Der Ätna speit mehrere Male Feuer und Asche. Die Lavaströme setzen Häuser in Brand. Die Ausbrüche werden begleitet von Erdbeben, 1000 Menschen werden obdachlos. USA, Oktober 2004: Starke Rauchwolken am Mount St. Helens! Geologen befürchten einen heftigen Ausbruch. Im Umkreis von acht Kilometern wurde evakuiert. Erdbeben: August 1999 in der Türkei! Ein Beben der Stärke 7,6 kostet mehr als 18.000 Menschen das Leben, 600.000 werden obdachlos. September 1999 in Athen! Ein Erdbeben treibt 70.000 Menschen in die Obdachlosigkeit und verursacht einen volkswirtschaftlichen Schaden von 4,1 Milliarden US-Dollar Dezember 2003 in Iran: Die alte Kulturstadt Bam wird völlig zerstört, mehr als 22.000 Menschen finden in den Trümmern der zusammengefallenen Häuser den Tod.
26. Dezember 2004: rund 150 km westlich von Sumatra bebte die Erde in 10 Kilometer Tiefe mit einer Stärke von 9.0, um genau 01:58 und 50 Sekunden MEZ. Die darauf folgende Flutwelle (Tsunami) fordert mehr als 270.000 Todesopfer. Alleine Indonesien beklagt 166.320 Opfer
Global Dimming – Die globale Verdunkelung
Erst vor kurzen haben Klimaforscher ( u.a. die Deutsche Klimaforscherin Beate Liepert von der Columbia Universität in New York ) festgestellt, dass die Sonneneinstrahlung auf die Erde seit Jahrzehnten erschreckend stark abgenommen hat. In den USA hat sie um bis zu 10%, in Teilen Großbritanniens um 16% verloren. Dieses Phänomen wurde "Global Dimming" – Globale Verdunkelung genannt. Diese Entwicklung ist den Forschern nicht aufgefallen, weil die globale Erwärmung (Treibhauseffekt) den Verlust der Sonneneinstrahlung kompensiert hat. Dennoch hatte das Global Dimming bereits katastrophale Folgen auf der Erde angerichtet. Denn die Intensität der Sonnenstrahlung beeinflusst den Wechsel von Regen- und Trockenzeit in vielen Regionen auf unserem Planeten. Neueste Forschungen belegen, dass die verheerenden Dürrekatastrophen in Äthiopien Mitte der 80er-Jahre, die Tausenden Menschen das Leben kosteten, im Zusammenhang mit diesem Phänomen stehen. In Indien zeichnet sich eine weitere Katastrophe ab. Der Monsunregen setzt von Jahr zu Jahr später ein.
Was würde erst passieren, wenn der Monsunregen irgendwann ganz ausbleibt ?
Global Dimming entsteht aus den gleichen Ursachen wie die globale Erwärmung (Der Treibhauseffekt). Die Verbrennung fossiler Energien schleudert kleinste Partikel aus Asche, Russ und Schwefeldioxid in die Atmosphäre und führt zu einer vermehrten Tröpfchenbildung in den Wolken. Dadurch wirken die Wolken wie ein riesiger Spiegel und die Sonnenstrahlen werden stärker reflektiert. Wegen ihrer schädlichen Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt wird die Emission dieser Aerosolteilchen aber seit einiger Zeit scharf reduziert. Nun denkt man, die Reduzierung der Luftverschmutzung könnte das Problem beseitigen. Doch das ist leider nicht so einfach, denn ohne die "globale Verdunkelung " würde das ganze Ausmaß des Treibhauseffekts erst voll wirksam werden. Ein rasanter Temperaturanstieg könnte innerhalb von wenigen Jahren Grönlands Gletscher zum Schmelzen bringen. Viele Inseln und Städte würden überflutet, Hochwasserrekorde und Dürreperioden wären an der Tagesordnung. Wenn nicht schnellstens etwas unternommen wird, könnte am Ende des Jahrhunderts in Europa ein Klima wie in Nordafrika herrschen. Länder wie Afrika oder auch Australien wären durch die ansteigenden Temperaturen unbewohnbar. Auch die Energieproduktion in vielen Ländern wäre durch Extremtemperaturen beeinflusst. Hitze kann zur Überhitzung von Kraftwerken und damit zum Abschalten führen. Andererseits steigt der Energiebedarf gerade im Sommer durch mehr und mehr Klimaanlagen. Schon im Sommer 2003 mussten die deutschen Atomkraftwerke am Oberrhein und Neckar an einigen Tagen ihre Stromproduktion um 20 Prozent drosseln, da die Kühlsysteme angesichts von Niedrigwasser und Wassertemperaturen von 26 Grad ihrer Aufgabe nicht mehr nachkommen konnten. Betrachtet man die potenziell schwerwiegenden Konsequenzen für unsere Umwelt und für die Gesellschaft, so ergibt sich als einzig sinnvolle Vorgehensweise eine sofortige Verringerung der Treibhausgas- Emissionen und zwar mit Zielsetzungen deutlich unterhalb vom Kyoto-Protokoll.
Die Folgen der "Globalen Verdunkelung" zeigt auf, wie wir einer Klimakatastrophe entgehen können, sofern auch der politische Wille zum Handeln da ist.
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