Man vertritt die Auffassung, dass die Ursprünge in jeder Form von Aberglauben mit der Totenehrung zusammenhängen. Einige Merkmale des Vampirglaubens können aus den Begräbnisriten der Völker abgeleitet werden.
Viele heidnische Völker glaubten an ein Leben nach dem Tode und an eine Trennung von Körper und Geist. Vermutlich führt dieser Glaube ursprünglich auf die alten Ägypter zurück.
Auch im Mittelalter gab man Rittern ihre Pferde und Waffen mit ins Grab. Es gab dafür entscheidende Gründe: Die Toten durften nicht erzürnt werden und daher wurde ihnen jede Ehre zugewiesen. Gleichzeitig gewährleisteten die Grabbeigaben, dass die Toten nicht wiederkehren würden. Sie wurden ja durch die Beigaben im Grab festgehalten.
Und somit bekamen schließlich auch die Vampirverdächtige ihre speziellen Grabbeigaben. Damit sollten Nachzehrer und Wiedergänger verhindert werden.
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Die Angst vor Vampiren ist ohne Zweifel eine der wichtigsten Ursachen für die Verbreitung des Vampirphänomens. Im 17. Jahrhundert gab es dazu zahlreiche Untersuchungen.
Hier ein kleiner Auszug aus einem historischen Dokument, das unter anderem speziell auf dieses Thema eingeht:
Marquis d`Argens
Aaron Monceca, an Isaak Onis, einen Caraiten, und ehemaligen Rabbi von Konstantinopel
Zuerst kann man alle Abenteuer von den Vampiren durch natürliche Ursachen erklären. Hernach darf man nur die Wahrheit dieser Geschichten gerade weg leugnen. Indessen könnte mancher denken, das Ansehen eines Zeugnisses, das durch das selbst gegenwärtige Leute abgelegen worden, sei dem Anschein nach ein deutlicher Beweis von der Wirklichkeit der allerabgeschmacktesten Erzählung.
Anfänglich lege ich zum Grunde, dass sich wohl tote Körper finden können, die schon verschiedene Tage in der Erde gelegen haben, und durch die Ausgänge des Körpers fließendes Blut von sich lassen. Hierzu setze ich noch, es sei sehr leicht, dass gewisse Leute sich einbilden, sie würden durch Vampire ausgesaugt, und die aus einer solchen Einbildung entstehender Furcht in ihnen eine so heftige Veränderung verursacht, dass sie darüber das Leben einbüßen.
Sie quälen sich den ganzen Tag mit der Furcht, welche diese vorgeblichen Gespenster in ihnen veranlassen. Sie Vorstellung, dass diese Gespenster ihnen im Schlafe einfallen und ein so heftiges Schrecken erregen, dass mache darüber den Augenblick, und andere eine kurze Zeit danach sterben?
Wenn ich die Nachricht vom Tode dieser eingebildeten Märtyrer der Vampirnot genau prüfe, so entdecke ich alle Zufälle einer hitzigen Krankheit, wobei die Leute irre reden. Ich sehe deutlich, dass der Eindruck von der Furcht in ihnen lediglich die Ursache ihres Todes ist.
London 1738
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