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Der berühmteste weibliche Vampir: Carmilla

Neben Dracula ist Carmilla eine der Figuren, die das Genre am stärksten geprägt haben, und wird bis heute in bestimmten Kreisen, besonders femninistischen und lesbischen, regelrecht verehrt (siehe Vampir-ABC: Erotik). Die Geschichte um die lesbische Vampirin, die sich in das Haus eines pensionierten Militärs einschleicht, um dessen Tochter als Gefährtin zu gewinnen, gilt als der erste literarisch bedeutsame Vampirroman, geschrieben vom irischen Romancier Joseph Sheridan Le Fanu, erschienen 1872 als Teil der Geschichtensammlung »In a Glass Darkly«. Le Fanu gilt als einer der bemerkenswertesten unheimlichen Erzähler der viktorianischen Zeit und als Vorläufer und Wegbereiter der modernen Kriminalliteratur wie der Science Fiction.

Die Novelle »Carmilla« schildert die Beziehung eines jungen Mädchens zu einer geheimnisvollen, schönen Frau, die sich am Ende des Werkes als die vor 150 Jahren verstorbene Gräfin Mircalla von Karnstein entpuppt. (Hier gibt es wesentliche Auszüge in Englisch!)

»Besonders hervorzuheben ist die Vampirgeschichte Carmilla, die in der Weltliteratur zu den besten dieses Genres gehört«, konstatiert Harenbergs Lexikon der Weltliteratur, und Kindlers Neues Literatur-Lexikon lobt: »Carmilla, eines der Vorbilder von Bram Stokers Dracula (1897), zählt zu den besten Vampirgeschichten der Weltliteratur. [...] Das Niveau des Werks [In a Glass Darkly] liegt nicht nur dank der formalen und stilistischen Brillanz jeder einzelnen Erzählung über dem der meisten zeitgenössischen Schauerromane, sondern auch wegen des geradezu modern wirkenden Interesses seines Autors an Phänomenen des Unbewußten. [...] Lesbische Liebe, Eifersucht und sexuelle Begierde verbergen sich hinter dem Vampirmotiv in Carmilla Leonard Wolf schließlich resümiert: »Le Fanu, einer der besten Horrorschriftsteller seiner Zeit, gibt uns das geschliffene Juwel eines Romans, in dem weibliche Freundschaft, Einsamkeit, sexuelles Verlangen und vampirhafter Blutdurst fein miteinander verflochten werden.«

Meist hat Le Fanu in seinen Geschichten den Standpunkt des Opfers eingenommen, und solange er dies in »Carmilla« tut, ist die Geschichte höchst beeindruckend; im letzten Teil, der Vernichtung des Vampirs, wird dann eher nachlässig referiert.

Die psychologischen Aspekte stellt Le Fanu hervorragend dar; man denke etwa an die unbewußte Warnung, die sich Laura selbst zukommen läßt, indem sie von ihrer Mutter träumt. Die Naivität Lauras, ihr Nichtverständnis für das, was mit ihr geschieht, läßt sich zum großen Teil auch psychologisch begründen. Interessant ist die Auffassung Carmillas von Liebe: So wie der Vampir ein Gegenentwurf ist zum lebenden Menschen, so ist seine Auffassung von der »selbstsüchtigen Liebe« ein Gegenentwurf zu einer erfüllten Beziehung. Daß es diese Form der »vampirhaften«, nur auf sich selbst bezogenen Liebe oft genug bei Lebenden gibt, macht den Vampir zu einem Abbild unserer Selbst. Und dies ist er auch noch in anderem Sinn:
»Die Heldinnen Le Fanus haben in ihrer Neigung zu Schatten und Verlorenheit selbst etwas Vampirisches. Sie ziehen den Tod und seine Gespenster auf eine magische Art an; die wollustigen Vampire wie Carmilla sind nur der andere Pol ihres Selbst, und sie sehnen sich nach deren grausamer Umarmung.« (Dieter Sturm, in: Sturm/Völker)

Den Vampir als Spiegel des Vampirs in uns selbst, das Monster als Abbild des eigenen Ichs, das hat Le Fanu aus der Sicht des Opfers geschildert. Den gleichen Ansatz hatte später E. A. Poe, doch dieser beschrieb die Geschehnisse meist aus der Sicht des Täters. Den Höhepunkt erreicht diese Sichtweise des Vampirismus bei Maupassant: Sein »Horla« hat weder Geschlecht noch materielle Gestalt, er ist in seinem Opfer, der »Vampir ist die Seele des Opfers« (Volta)

Bram Stoker war von der Geschichte um die lesbische Vampirin so beeindruckt, daß Jonathan Harker im ursprünglichen Einleitungskapitel für Dracula das Grab der Gräfin entdeckt. Das Kapitel wurde später gestrichen, nach Stokers Tod aber als »Draculas Gast« veröffentlicht (Hörbuch HÖRSPIEL). Auch H. C. Artmann läßt in seinem berühmten Roman »Dracula Dracula« die »Großmutter Draculas« auferstehen.

Neben Dracula wurde Carmilla zur berühmtesten Vampirgestalt in Literatur und Film. Die Geschichte um die lesbische Vampirin wurde bisher mindestens viermal verfilmt: Die älteste Verfilmung von Carl Dreyer, »Vampyr; Der Traum des Allan Grey« (1931), gilt als Klassiker, obgleich sie leider viel zu wenig bekannt ist. Direkt auf Le Fanus Novelle  beziehen sich »...und vor Lust zu sterben« (1960, Roger Vadim, mit Elsa Martinelli als Carmilla), »Gruft der Vampire« (1970, ziemlich populäre Verfilmung der Hammer Films Corporation mit Ingrid Pitt in der Hauptrolle) und der amerikanische Fernsehfilm »Carmilla« (1989). Viele Filme greifen auf Motive der Geschichte zurück, so »Nur Vampire küssen blutig« (1970) und »Draculas Hexenjagd« (1971).

1993 schufen Friedhelm Schneidewind und Ulrike Schneidewind eine Bearbeitung, die die politischen und sozialkritischen Implikationen des Stoffes deutlich macht. Auf einer »Reise auf den Spuren der Pfähle und Zähne« in Transsilvanien (Rumänien) dramatisierten sie die Geschichte und inszenierten sie 1994 als Produktion des Studio-Theaters Saarbrücken. Seither hat das Stück über 60 Aufführungen im In- und Ausland erlebt, so in Bielefeld, Berlin oder 1997 im ausverkauften Schauspielhaus in Leipzig anläßlich des 6. »Wave-Gotik-Treffens«, 1995 in Georgien zur 1000-Jahr-Feier des Landes unter Schirmherrschaft der UNESCO und im September 1996 während einer Rumänien-Tournee, wurde im Fernsehen gesendet und vorgestellt in mehreren Sendungen und Auftritten in Rundfunk und Fernsehen, so in SAT1 (»Spiegel-TV«, 1997), im ORF (»Treffpunkt Kultur«, 1997), in S3 (»Magazin Saar«, 1996, und »Subkultur Saar«, 1998) und im ZDF (»Hallo Deutschland«, 1998). 1997 wurde das Stück vom »Bretthupferl-Theater« Pforzheim gespielt, 2007 vom Theater Akteur, Euskirchen/Mechernich

Die besten Carmilla-Übersetzungen, die obendrein lieferbar und preisgünstig sind, finden sich in Sturm/Völkers »Von denen Vampyren« (Suhrkamp) und der Anthologie »Draculas Töchter« (Fischer). Im Jahr 2003 erschien ein Hörspiel, das zumindest geeignet ist, die Geschichte kennen zu lernen, das erheblich bessere Hörspiel von Marc Gruppe (2004) kann ich sehr empfehlen.

 

 
 

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