Ritterorden sind zunächst aus den Kreuzzügen hervorgegangene Ordensgemeinschaften, die ursprünglich zum Schutz, Geleit und Pflege der Pilger ins Heilige Land gegründet wurden.
Bernhard von Clairvaux bezeichnete sie als "Ritter neuen Typs", da sie die Kampfkraft des dekadenten Ritterstandes mit der Disziplin und der Enthaltsamkeit der Mönchsorden verbanden. Während die einzelnen Mitglieder der Armut verpflichtet blieben, wurden die Orden durch Erbschaften, Schenkungen und Eroberung mit zu den reichsten Organisationen ihrer Zeit.
Deutscher Orden
Deutscher Orden (auch Ordo Teutonicus, Ordo domus Sanctae Mariae Theutonicorum, Orden der Brüder vom Deutschen Haus St. Mariens in Jerusalem, Deutschherrenorden, Kreuzritterorden, Deutschritterorden oder Deutscher Ritterorden) ist neben dem Johanniter- bzw. Malteserorden und den Templern der dritte große Ritterorden, der während der mittelalterlichen Kreuzzüge gegründet wurde. Das Ordenszeichen ist ein schwarzes Kreuz auf weißem Grund, das früher direkt auf dem weißen Mantel der Deutschritter getragen wurde. Das Motto des Ordens hieß: "Helfen, Wehren, Heilen".
Die Gründung des Deutschen Ordens fand 1190 während des 3. Kreuzzuges statt. Der ursprüngliche Krankenpflegeorden wurde 1198 in einen geistlichen Ritterorden umgewandelt, der seinen Sitz in der Hafenstadt Akkon im heiligen Land, im Norden des heutigen Israel, hatte. Der Templerorden diente bei dieser Umwandlung als Vorbild.
Nach dem Scheitern der Kreuzzüge suchte der Orden eine Heimat in Deutschland. Andreas II. von Ungarn bot im Jahre 1211 an, durch Kriegsdienste gegen die Kumanen ein Heimatrecht im Burzenland in Siebenbürgen zu erwerben. Der Versuch des Ordens, diese Heimat als einen unabhängigen Staat zu entwickeln endete mit der Vertreibung des Ordens im Jahre 1225.
Ein zweiter Versuch des Landerwerbs war erfolgreich: Der Ordenshochmeister Hermann von Salza ließ sich vom deutschen Kaiser Friedrich II. mit der Goldenen Bulle von Rimini und vom Papst Gregor IX. mit der Goldenen Bulle von Rieti garantieren, dass nach der Unterwerfung und Missionierung des Baltikums das eroberte Land an den Orden falle.
Eine Kampagne zur Unterstützung des polnischen Herzogs der Piasten, Konrad I. von Masowien, begann im Jahre 1226. Konrad von Masowien schenkte dem Orden nach längerem Zögern im Vertrag von Kruschwitz 1230 "auf ewige Zeit" das Kulmer Land.
Die Geschichte des Ordens von dieser Zeit bis zum Jahre 1525 ist eng mit dem Schicksal des Ordensstaates verknüpft, aus dem später Ostpreußen, Kurland, Livland und Estland hervorgingen.
Die Gedanken der beginnenden Reformation breiteten sich auch schnell in den Ordensstaat aus. Auf Rat Martin Luthers fällte der Hochmeister Markgraf Albrecht von Brandenburg den Entschluss, den Orden zu säkularisieren und den König von Polen als Souverän anzuerkennen. Der Ordensstaat wurde in das Herzogtum Preußen umgewandelt, und der Hochmeister residierte ab dem 9. Mai 1525 als Albrecht I. in Königsberg. Preussen erhielt eine lutherische Landeskirche. Ebenso wurde Kurland zum weltlichen Herzogtum unter Gotthard Ketteler. Sowohl Preußen als auch Kurland unterstanden polnischer Oberhoheit. Livland wurde direkt polnisch, während Estland zu Schweden kam. Diese nördlichen Gebiete kamen später zum Russischen Reich.
Malteser
Der Souveräne Malteserorden, mit vollem Titel Souveräner Ritter- und Hospitalorden vom Hl. Johannes zu Jerusalem, genannt von Rhodos, genannt von Malta ist ein staatsähnliches, souveränes Völkerrechtssubjekt ohne Staatsgebiet. Als exterritorial gelten jedoch die Gebäude in der Via Condotti 68 und in der Piazza dei Cavalieri di Malta 4 mit den dazugehörigen Gärten, in denen der Malteserorden in Rom seinen Sitz hat.
Der Johanniterorden ging aus einem Pilgerspital hervor, das von Kaufleuten aus Amalfi lange vor dem ersten Kreuzzug gestiftet worden war, und das Johannes dem Täufer geweiht war, woraus der Name Johanniter entstand.
Die Johanniter unterhielten ein relativ großes Spital in Jerusalem, das um die 2000 Pilger aufnehmen konnte. Als Erkennungszeichen trugen sie einen schwarzen Mantel mit einem weißen Kreuz darauf, das in acht Spitzen endete. Inzwischen ist das Kreuz als "Malteserkreuz" bekannt, da sich die Johanniter später auf Malta niederließen. Nachdem sich der Orden militarisiert hatte, wurde es Mitte des 13. Jahrhunderts üblich, dass die Johanniter in Kriegszeiten einen roten Mantel mit weißem Kreuz trugen.
Der Orden wurde 1070 gegründet und 1113 vom Papst bestätigt. Nach der Räumung Palästinas 1291 wurde er nach Zypern, später nach Rhodos und dann noch einmal nach Malta verlegt. (Daher rührt der Name "Malteserorden"). Aber durch Napoleon wurde der Orden auch noch von dort am 11. Juni 1798 erneut vertrieben. Um ein Blutbad zu vermeiden (die Johanniter durften nach ihren eigenen Regeln gegen andere Christen das "Schwert nicht erheben"), übergab der amtierende Großmeister Ferdinand von Hompesch die Insel Malta an Napoleon Bonaparte ohne jede Gegenwehr, der Korse blieb jedoch nur sechs Tage auf der Insel. Die französische Truppe plünderte dafür die Kirchen und Klöster. Die Johanniter verließen mit ihrem Hab und Gut diese Insel und emigrierten größtenteils nach Russland. Zar Paul I. hatte ihnen dort große Ländereien überlassen.
Seit dem 16. Jahrhundert gibt es auch einen evangelischen Zweig, der sich Johanniterorden nennt. Dieser Johanniterorden ist eine selbständige Organisation. Heute ist der Malteserorden jedoch wieder betont katholisch.
Sankt-Georg-Ritterorden
Der Sankt-Georg-Ritterorden wurde 1326 von König Karl II. Robert von Ungarn gegründet. Der Orden ist in das Verzeichnis der Ritterorden in Edingborough aufgenommen, ist Mitglied des Internationalen Rates der Ritterorden und war der erste weltliche Ritterorden der Welt. Der Leitspruch des Ordens lautet: IVISHFS - IN VERITATE IUSTUS SUM HUIC FRATERNALI SOCIETATI - Ich bin wahrlich rechtschaffen gegenüber diesem brüderlichen Bund.
Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem
Der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem ist eine kirchlich anerkannte, dem Papst direkt unterstellte Gemeinschaft katholischer Laien und Priester. Er stammt nicht aus der Zeit der Kreuzzüge, sondern aus dem 14. Jahrhundert. Sein Kennzeichen ist das rote fünffache "Jerusalemkreuz". Der Orden sieht eine Hauptaufgabe in der Unterstützung der Christen im Heiligen Land, für die er eine Vielzahl sozialer Einrichtungen und Schulen unterhält.
An der Spitze des Ritterordens, der seinen Sitz in Rom hat, steht ein Kurienkardinal als "Kardinalgroßmeister".
Die Aufnahme in den Orden erfolgt durch den Ritterschlag während der Investitur.
Schwertorden (Schwertbrüderorden)
Der Schwertorden (Schwertbrüderorden) ist ein Ritterorden, der nach dem Vorbild der Templer von Bischof Albert im Jahre 1202 zu Riga unter dem Namen Brüder der Ritterschaft Christi in Livland gegründet wurde. Papst Innozenz III. bestätigte 1204 den Schwertorden und verpflichtete dessen Meister zum Gehorsam gegen den Bischof.
Die Brüder trugen einen weißen Mantel mit zwei über der Brust gekreuzten roten Schwertern.
Der erste Meister des Schwertordens war Vinno von Rohrbach in der Ordensburg zu Wenden in Livland. Schnell eroberte der Schwertorden ganz Livland und Estland, machte sich jedoch bald vom Bischof unabhängig. 1207 ließ man sich ein Drittel des eroberten Landes abtreten und erwarb 1210 vom Papst noch weiter gehende Rechte. Nachdem man durch unglückliche Kämpfe an Einfluss verlor, vereinigte sich der Schwertorden mit dem Deutschen Orden im Jahre 1237.
Im 16. Jahrhundert wurde der Schwertorden unter dem Landmeister Walter von Plettenberg wieder unabhängiger. Nach dreijährigem Widerstand (1558 - 1561) gegen die von Narva und Dorpat vordringenden Russen wurde der Orden zur Vereinigung mit dem Deutschen Orden gezwungen und ging in ihm auf.
Templerorden
Der Templerorden war der erste der geistlichen Ritterorden, die in der Folge der Kreuzzüge entstanden. Sie vereinen die Ideale des Adels (Ritter) mit denen der Mönche. Bis zu diesem Zeitpunkt schlossen diese beiden Stände einander aus. Der Name Templer rührt von da her, dass ihnen König Balduin einen Flügel seines Palastes als Quartier anbot, welcher einer Legende nach auf den Grundmauern des salomonischen Tempels gebaut worden war. Ihr eigentlicher Name lautete daher Arme Ritterschaft Christi vom salomonischen Tempel.
Die Ereignisse der frühen Jahre des Templerordens sind historisch nicht letztgültig festzustellen. Die wichtigste diesbezügliche Quelle ist Wilhelm von Tyros, Bischof von Tyros. Er ist der wichtigste Chronist für die Anfangszeit des Ordens, ist aber kein unmittelbarer Zeitgenosse, da er erst um 1130 geboren wurde. Weitere Schilderungen stammen von Jakob von Vitry (Bischof von Akkon im 13. Jahrhundert).
Bezüglich bestimmter Zahlenangaben muss davon ausgegangen werden, dass diese nicht in jedem Fall korrekt sind, da die Templer sich vermutlich die griechische Zahlenmystik zu eigen machten, nach der die Zahl Neun für Vollkommenheit stand und manche Berichte diesbezüglich verfälscht sein dürften.
Erkennungszeichen des Ordens war in der Gründungsphase zunächst nur ein weißer Mantel über weißem Habit. Später wurde dieser Mantel mit einem roten Kreuz über der linken Schulter versehen. Dies war zu Beginn ein gleichschenkeliges, das später zu einem Tatzenkreuz weiter entwickelt wurde. Gelegentlich wurden in der Geschichte des Ordens auch Kruckenkreuze verwendet.
Urkundlich erwähnt wird der Orden zum ersten Mal im Januar 1128 im Rahmen des Konzils von Troyes. Dort wird vom 9. Gründungsjahr gesprochen, was mit der oben genannten Einschränkung auf eine Gründung im Jahre 1119 schließen lässt.
Zu dieser Zeit war Jerusalem ein Anziehungspunkt für viele Pilger und Abenteurer aus Europa. Kurz nach dem ersten Kreuzzug stand der Seeweg offen. Die Straßen von der Küste ins Landesinnere waren jedoch sehr unsicher, die Pilger zogen in den bergigen Regionen der Strecke von Jaffa an der Küste über Ramehleh nach Jerusalem Räuber an und der Großteil des Kreuzritterheeres war nach Europa zurückgekehrt.
In diesem Umfeld wurde der Orden aller Wahrscheinlichkeit nach von Hugo von Payens in Jerusalem gegründet. Dieser legte mit acht anderen französischen Rittern vor dem Patriarchen von Jerusalem ein Ordensgelübde ab. Neben den "klassischen" Gelübden auf Armut, Keuschheit und Gehorsam verpflichten sich die Ritter jedoch zudem, den Schutz der Pilger sicherzustellen.
Die frühe Ordensbezeichnung ist Paupere Militie Christi (Arme Miliz Christi).
Seit 1118 war Balduin II. König von Jerusalem. Dieser wies ihnen 1119 Gebäude seines ehemaligen Palastes zu (er selbst zog in einen neugebauten Palast beim Davidsturm), der auf dem Gelände des alten Tempels Salomons erbaut gewesen sein soll. Der Orden nannte sich daraufhin Arme Ritter Christi und des Tempels von Salomon zu Jerusalem, woraus sich dann die heute üblichen Namensgebungen Templer, Tempelritter, Tempelherren bzw. eben Templerorden ableiten.
Im Jahre 1125 erlebte der Orden den ersten Aufschwung durch den Beitritt des Grafen Hugo von Champagne, der ein Freund des Abtes Bernhard von Clairvaux war. Bernhard war einer der wichtigsten Kleriker seiner Zeit. Nach anfänglicher Skepsis setzte er sich ab 1129 wortgewaltig für die Unterstützung des Templerordens und des zweiten Kreuzzuges ein.
1127 reiste Hugo von Payens in Begleitung von fünf anderen der als Gründungsmitglieder bekannten Templer nach Europa zurück, um für den Orden Mitglieder zu werben. Außerdem hatte die neue Idee der Vereinigung des Kriegers und des Mönches Zweifel ausgelöst, die die Templer den geistlichen Größen der Christenheit vorlegen wollten. In Jerusalem dürfte zu dieser Zeit bereits eine ganze Reihe an Ordensmitgliedern vorhanden gewesen sein, denn bereits 1129 ist der Sitz der Templer, die Aqsa-Moschee, zur Festung ausgebaut - was von nur vier in Jerusalem zurückgebliebenen Mitgliedern schwerlich hätte bewältigt werden können.
Ab 1127 sind zunehmend Schenkungen von Landbesitz an den Orden zu verzeichnen, insbesondere in Frankreich, doch auch in England, Spanien, Portugal und Italien. Man führt einen nicht geringen Teil der Schenkungen auf den Einfluss von Bernhard von Clairvaux zurück, der auch Abt des Klosters von Cluny war. Cluny war zu dieser Zeit die größte klerikale Anlage der abendländischen Welt und dessen geistiges Zentrum.
Am 29. März 1139 wurde die Organisation der Templer durch die Bulle "Omne datum optimum" durch Innozenz II. erneut bestätigt und der Orden direkt dem Papst unterstellt. Dadurch war er für weltliche Herrscher nahezu unantastbar. So war er nicht nur von der Steuer befreit, sondern durfte selbst Steuern erheben. Außerdem durfte er Geld gegen Zinsen verleihen, was normalen Christen verboten war. Die Templer begannen sich langsam immer mehr auf dieses Geschäft zu konzentrieren, was letztlich auch einen Teil ihres Verhängnisses ausmachte.
Der erste Kriegseinsatz, bei der Belagerung von Damaskus 1129, endete im Fiasko: zahlreiche, wenn nicht die meisten, Templer fielen im Kampf. Die Reihen wurden jedoch wieder aufgefüllt und im Jahre 1291 nahmen die Templer an den meisten, wenn auch nicht an allen, militärischen Aktionen teil. Wie die anderen Orden blieben die Templer vom Königreich Jerusalem unabhängig und wurden zu einer eigenständigen politischen Kraft.
Nach dem Fall Akkons am 18. Mai 1291 wurde der dortige Tempel noch 10 Tage verteidigt und brach dann, von den Truppen des Sultans unterminiert und einem Sturmangriff ausgesetzt, über den Verteidigern zusammen. Die zwei letzten Burgen auf dem Festland, die Festungen Tortosa und Athlit, wurden im August kampflos geräumt.
Die Templer beschäftigten sich aber nicht nur mit dem Kriegshandwerk. Die Einkünfte der europäischen Kontore mussten nach Outremer, den lateinischen Staaten im heiligen Land, transportiert werden. Diese Transporte begründeten die Finanzaktivitäten des Tempels. Zunächst dienten die Tempelhäuser im Osten nur als Tresore und Schatzkammern des Landes, aber schon 1135 sind erste Verleihgeschäfte verbürgt. Gegen Ende des 12. Jahrhunderts machten die Templer Geldanleihen zu einer regulären geschäftlichen Betätigung. Ihr finanzieller Ruf war dabei so gut, dass auch Muslime ihre Dienste in Anspruch nahmen. Die Templer erfanden eine eigene Art der Kreditbriefe, sowie fortschrittliche Techniken der Buchführung.
Etwa 15.000 Ordensmitglieder verwalteten um die 9.000 über ganz Europa verstreute Besitzungen. Die interne Ordensorganisation orientierte sich an den Ständen des Mittelalters. Obwohl ursprünglich jeder freie Mann Mitglied werden konnte, bildete sich bald eine Hierarchie heraus, wer was im Orden werden konnte. An der Spitze der Macht stand der demokratisch gewählte Großmeister.
Ebenso wie die Gründung kam auch das Ende des Templerordens in mehreren Schritten. Die Gründe waren vielfältig:
Zum einen bildeten sich zwischen 1100 und 1300 zunehmend Staaten als nationale Gebilde. Wo man zuvor erst Christ und dann, beispielsweise, Franzose war, kehrte sich dies allmählich um. Die Könige betrachteten die päpstlichen Orden daher zunehmend misstrauisch. Die beiden anderen großen Orden verstanden es, sich eigene Staaten zu sichern, die Templer jedoch nicht.
Außerdem empfahlen nach dem Fall Outremers mehrere Gelehrte in vertraulichen Berichten einen neuen Kreuzzug. Einen Teil des Geldes solle sich der König besorgen, indem er die Templer ausmerze und ihre Güter beschlagnahme. Da König Philipp IV. (Philipp der Schöne) von Frankreich hoch verschuldet war, unter anderem auch bei den Templern, beherzigte er diesen Rat, ohne jedoch an einen Kreuzzug zu denken. Allerdings war ein derart offensichtliches Vorgehen auch dem König unmöglich: Die Rechtsgelehrten betonten ausdrücklich, die eingezogenen Güter müssten der christlichen Sache im heiligen Land zugute kommen.
1305 wurden die Mitglieder des Ordens schließlich der Ketzerei und Sodomie angeklagt. Der Papst war zu dieser Zeit vom französischen König abhängig, daher standen die Chancen des Ordens schlecht. Philipp IV. machte die Sache zur Staatsaffäre. Geschickt setzte er Klemens V. unter Druck und drohte mit einem Ketzerprozess gegen dessen Mentor Bonifatius VIII., der bis 1303 Papst gewesen war. Am 13. Oktober 1307 wurden alle Tempelritter (und eine große Zahl dienender Brüder) in Frankreich verhaftet. Die Verhaftungswelle war eine völlige Überraschung für die Templer. Die königliche Seite brüstete sich damit, dass nur 12 Ritter entkommen seien, darunter nur ein einziger Würdenträger. In Paris wurden 138 Personen festgenommen. Eine päpstliche Kommission zählte 1309 noch 546 Inhaftierte in Paris, wohin die Festgenommenen gebracht worden waren. Die Untersuchung zog sich über Jahre hin. Unter der Folter gestand der Großmeister Jacques de Molay zunächst, widerrief dann aber.
Am 22. März 1312 löste Papst Klemens V. auf dem Konzil von Vienne unter dem Druck von König Philipp IV. den Orden auf. Am 18. März 1314 wurde der letzte Großmeister des Templerordens Jacques de Molay zusammen mit Geoffroy de Charnay in Paris auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Die Güter der Templer sollten, abzüglich der Verfahrenskosten, den Johannitern übergeben werden. Die Monarchen Europas stellten jedoch erstaunlich hohe Verfahrenskosten fest.
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